jerusalem1Zur Zeit ist der politische Konflikt in Israel und der Antisemitismus in Deutschland ein Thema – auch für uns am Carl-von-Ossietzky-Gymnasium.
Im Zusammenarbeit mit der Mahn- und Gedenkstätte hat der bilinguale Projektkurs der Jgst. Q1 an einem Workshop zum „Streitpunkt Jerusalem“ engagiert teilgenommen.

Im Rahmen unseres Projektkurs „The Representation of the Second World War“ haben wir uns im zweiten Halbjahr mit der Shoah und den verschiedenen Möglichkeiten der Erinnerungskultur beschäftigt.

Normalerweise (ohne Corona) hätten wir eine Exkursion zur Mahn- und Gedenkstätte gemacht und an einem Stolperstein-Rundgang in der Bonner Innenstadt teilgenommen. Um den regionalen Bezug trotzdem zu erhalten,
haben wir Kontakt mit der Mahn- und Gedenkstätte aufgenommen, die uns ein Zeitzeugeninterview mit dem Bonner Juden Günther Bucki zur Verfügung gestellt hat, der als Jugendlicher nach Israel ausgewandert ist und so als einziger in seiner Familie überlebt hat.
Aus Gesprächen mit dem pädagogischen Mitarbeiter Cornelius Kückelhaus ist dann die Idee entstanden, einen Workshop unter dem Titel
„Feindschaft gegen Israel als antisemitisches Ressentiment - Streitpunkt Jerusalem" bei uns am Carl-von-Ossietzky-Gymnasium durchzuführen.

jerusalem2Angesichts der aktuellen Situation (Neuentflammen des Nahostkonflikts und antisemitische Angriffe auf die Synagoge in Bonn) fanden wir es wichtig, nach der historischen Arbeit mit dem Nationalsozialismus sich auch mit dem gegenwärtigem Antisemitismus als Teil der sogenannten „Israelkritik“ auseinanderzusetzen.

Nachdem wir im Unterricht die historischen Grundlagen des Nahostkonfliktes in Grundzügen erarbeitet haben, ging es im Workshop vor allem um den „Streitpunkt Jerusalem“.

Ziel des Workshops war es, einseitige und vereinfachende Darstellungen des Konfliktes zu hinterfragen. Nach den Aussagen der SchülerInnen in unserer Feedback-Runde ist uns das auch gelungen. Sie betonten gerade, dass man beide Perspektiven innerhalb des Konfliktes neutral beleuchten sollte und dabei die Vergangenheit der beiden Völker und Religionen eine wichtige Rolle spielen.

(Text und Bild: Sonja Grimnes)